Cartolina da: Catania (di Simon Zonk - traduzione Grazia Polizzi)
marzo 2015
Ein Jahr in Sizilien - zwischen Krise und "dolce vita"
Granita, Giuseppe, Fischmarkt, Etnaausbruch, Orangen, Spanier, Dialekt, Platz-an-der-Sonne, Arancini, Herzlichkeit, 40-Cent-Caffè, Salvatore, Englisch-keine-Hilfe, harter-Winter, Strandpartys, Universitätsstadt, Hitze, Gestank, Schmutz, per-Anhalter-durch-Sizilien, Canolli, Tranquillo!, hupender Ameisenhaufen, Pasta, Pasta, Pasta, Multikultiland, Geschichtsliebhaber…
Un anno in Sicilia - tra crisi e dolce vita
Granita, Giuseppe, mercato del pesce, eruzione dell’Etna, arance, spagnoli, dialetto, posto al sole, arancini, ospitalità, caffè a 40 centesimi, Salvatore, inglese che non aiuta affatto, duro inverno, feste sulla spiaggia, città universitaria, caldo, miasma, autostop in giro per la Sicilia, cannoli, Tranquillo!, formicai di clacson, pasta, pasta, pasta, terra multiculturale, amanti della storia…
Mein Kopf summt. Das Thermometer zeigt 34 Grad im Schatten. Es hat seit einem Monat nicht geregnet. Ein Tag im Juni wie jeder andere. Ich sitze in einem Caffè am Hafen (zugegebenermaßen versperrt mir ein ganzer Lastwagenzug den Blick auf das herrliche Panorama. Eine Autofähre hinter der anderen, dazwischen kleine Fischerboote gedrängt), lasse das letzte Jahr Revue passieren. Es riecht nach Öl. Trotzdem verströmt dieser Ort etwas untouristisches, unverstelltes und bringt mich dazu, ihn auf irgendeine Art und Weise zu mögen.
Es fällt unheimlich schwer, einen solchen Zeitraum voller Emotionen und Erfahrungen auf ein paar DinA-4 Seiten zu zwängen. Jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf mich ein, positive wie negative. Nur so viel vorneweg: Ich habe diese Stadt mit all ihren Macken lieben gelernt.
Das Hupen auf den Straßen, der Schmutz, das nervtötende Geschrei wild gestikulierender Sizilianer, die einstündige Busverspätung an den Strand.
Das mag auf den ersten Blick nicht gerade schmeichelhaft klingen, doch all das gehört zu Catania und die Menschen haben sich zu arrangieren gelernt.
Oder um den Spieß umzudrehen: Wären die Catanesen so offen, so hilfsbereit, wenn jene Widrigkeiten sie nicht dazu zwingen würden, bei Problemen zusammenzuhelfen, gemeinsam zu improvisieren?
Hat man mal auf dem Markt das Geld vergessen, schenkt der von der Sonne ledrig-braungebrannte Händler halt die zwei Zwiebeln und drei Tomaten ohne Gegenleistung. Oder hat sich der gemeine deutsche Tourist mal wieder verlaufen, gabelt ihn der nächste ‘Ape’-Fahrer (jene dreirädrigen allbekannten vorzüglich in Italien beheimateten Autos) auf und bringt ihn auf seiner Ladefläche zum Ziel.
Qualcosa mi ronza in testa. Il termometro segna 34 gradi all’ombra. Non piove da un mese. Una giornata di giugno come un’altra. Sto seduto in un bar sul porto (a dirla tutta un enorme camion mi impedisce la vista del magnifico panorama. Un traghetto dopo l’altro, e tra questi un peschereccio sospinto), mi lascio andare a una rassegna dell’ultimo anno. C’è odore di olio. Nonostante questo posto trasudi un’essenza non turistica e non mascherata, riesce in qualche modo a far sì che io lo ami.
Sarà molto difficile comprimere un tale periodo da sogno pieno di emozioni ed esperienze nello spazio di qualche foglio A4. Ogni giorno mi piovono addosso nuove impressioni, sia positive che negative. Una cosa innanzitutto: ho imparato ad amare questa città nonostante tutte le sue stranezze.
I clacson per strada, la sporcizia, il chiasso snervante dei siciliani che gesticolano selvaggiamente, il ritardo di un’ora del bus per la spiaggia.
Ciò a prima vista potrebbe risultare non propriamente lusinghiero, eppure tutto questo fa parte di Catania e le persone hanno imparato a farci i conti.
Proviamo a ribaltare le cose: i catanesi sarebbero così aperti e disponibili, se quelle difficoltà non li inducessero a risolvere unitamente i problemi e a improvvisare insieme?
Se al mercato avete dimenticato i soldi, il commerciante abbronzato dalla pelle coriacea vi regala due cipolle e tre pomodori senza alcun tipo di contraccambio. O, se il comune turista tedesco si è perso di nuovo, il primo pilota di Ape lo prende con sé sulla sua zona di carico e lo porta a destinazione.
Trotz aller Romantisierung sollen aber auch die Schattenseiten nicht unbelichtet bleiben: In Italien herrscht die Krise. Besser gesagt in Sizilien. So kommt es auch hier hin und wieder zu Diebstahl und Überfällen, bei denen Geldbeutel und Handy abhanden kommen. Dem kann auf einfache Weise vorgebeugt werden: wenig Bares mitnehmen, Karten zu Hause lassen und nach Möglichkeit auch auf das neue Iphone 7 verzichten.
Der Kellner reißt mich aus meinen Gedanken, er bringt mir den nächsten Caffè, macchiato. Für Otto Normaldeutsch bedeutet das einen Espresso. „Il conto per favore“, sage ich ihm.
Generell ist es schwierig in Süditalien, mit Englisch zurechtzukommen. Selbst Studenten können damit oft nur gebrochen umgehen. Was aber auf der Umkehrseite bedeutet: der perfekte Ort für den italienisch-lernwilligen Erasmusstudenten.
Und auch die Befürchtung, nur auf Dialekt nuschelnde Sizilianer anzutreffen, kann ich bereits im Keim zerstreuen. Die sizilianische Jugend spricht astreines Italienisch. Wenn man also nicht gedenkt, in den allsonntaglichen Scopaclub (italienisches Kartenspiel) mit einem Altersdurchschnitt von 73 Jahren einzutreten, sollte man keine nennenswerten Probleme haben.
Allerdings hilft es ungemein, zumindest schon mit einer kleinen Sprachbasis im Gepäck anzureisen – ich habe im Vorraus zwei Sprachkurse und einen Intensivsprachkurs (EILC) in Siena besucht. Damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis man alles versteht und in jedem Gespräch mithalten kann.
„Sono cinquanta centesimi.“ Der Kellner ist mit der Rechnung zurück. 50 Cent für einen Caffè in der Bar – nichts besonderes. Mit dem deutschen Durchschnittsbudget muss man hier keine Kredite aufnehmen. Wobei viel Kleinvieh bekanntlich auch den berühmten Mist machen kann.
Dementsprechend befinden sich auch die Mietpreise auf einem bezahlbaren Level. Für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (hier als „camera singola“ bekannt) werden zwischen 150 und 250 Euro fällig.
Um die aus München gewohnten Mietkosten (circa 400-500 Euro) wieder auszugleichen, musste ich somit monatlich zusätzlich jeweils 100 Caffè und Granita (eine sizilianische Eisspezialität) verspeisen – Rücklagen für Abmagerungskur nach Ende des Aufenthalts inclusive.
A dispetto di qualsivoglia romanzare del caso, le zone d’ombra non devono rimanere nascoste: in Italia domina la crisi. O per meglio dire, in Sicilia. Così talvolta si arriva al furto e a rapine in cui spariscono portafogli e cellulare. Tutto ciò può essere evitato con qualche semplice mossa: portarsi appresso pochi soldi, lasciare le carte di credito a casa e, ove possibile, rinunciare al nuovo iPhone 7.
Il cameriere interrompe i miei pensieri, mi porta un altro caffè, macchiato. Per un qualsiasi Mario Rossi tedesco si tratta di un espresso. “Il conto per favore,” gli dico.
Generalmente nel Sud Italia è difficile cavarsela con l’inglese. Persino gli studenti spesso riescono ad usarlo solo in maniera sporadica. Consideriamo però il rovescio della medaglia: il luogo ideale per gli studenti Erasmus disposti a imparare l’italiano.
Analogamente, posso già dissipare sul nascere il timore di trovare soltanto siciliani che borbottano in dialetto. Il giovane siciliano parla perfettamente l’italiano. Quindi, se non avete intenzione di entrare a far parte del club che gioca a scopa ogni domenica con età media di 73 anni, non dovreste avere grossi problemi.
Tuttavia, aiuta molto viaggiare già con un piccolo bagaglio linguistico di base – io ho prima frequentato due corsi di lingua e uno intensivo (EILC) a Siena. In questo modo è solo una questione di tempo che si comprenda tutto e si possa partecipare a ogni conversazione.
“Sono cinquanta centesimi.” Il cameriere è tornato con il conto. 50 centesimi per un caffè al bar – niente di speciale. Dato il budget medio tedesco non si deve certo chiedere un prestito qui. Per cui, chiaramente, tanti fìcatini i mùsca sono sustanza.
Corrispondentemente, anche gli affitti sono a un livello accessibile. Per una singola in un appartamento condiviso si spendono tra i 150 e i 250 euro.
Per uguagliare l’affitto medio a Monaco di Baviera (circa 400 euro), avrei dovuto consumare almeno cento tra caffè e granite al mese – fondi per lo snellimento alla fine del soggiorno compresi.
Die Rechnung geht von einem Warmpreis von 220 Euro pro Monat aus, die ich am Anfang jedes Monats (manchmal auch erst zur Mitte) bei meinem Vermieter ablieferte. Wie in Catania üblich wurde der Vertrag mündlich abgeschlossen (selbstverständlich um den Behörden Papierkram zu ersparen).
Ich erhebe mich aus dem Stuhl, trete den Rückweg an. Nicht mehr als fünfzehn Minuten. Im Zentrum Catanias, wo sich das Leben abspielt, sind die eigenen Füße das wichtigste Fortbewegungsmittel, Busse sind maximal zum Strand von Nutzen (architektonische Zukunftsvisionäre trafen vor Jahrzehnten die Entscheidung, die Küste mit Hilfe einer unpassierbaren Eisenbahnlinie vom Zentrum zu trennen. Wer sich also am Strand erholen will, darf also eine der pünktlichen und regelmäßigen Buslinien benutzen oder ein Fahhrad erstehen, um an den Stadtrand mit Meerzugang zu gelangen).
Kurz vor meiner Haustür passiere ich noch den täglichen Markt, wo jeden Tag frischste Waren aller Art angeboten werden. Die Preise dort hängen meist vom Bein ab, mit dem der Verkäufer am Morgen aufgestanden ist. So kann es vorkommen, dass man an sonnigen Tagen hundert frisch gefangene Sardinen für etwa zwei Euro erstehen kann – der nächste Tennissocken tragende „Touri“, der in ausgelatschten Sandalen angeschlurft kommt, aber eine 200-prozentige Touristensteuer oben drauf blechen darf.
Eine ausgiebige Fischmahlzeit später (auch die Mensa ist aber für Studenten unbedingt zu empfehlen; für 1,80 Euro ist dort eine volle Mahlzeit mit erstem und zweiten Gang zu haben – die von einem Pizzabäcker zubereiteten Pizzen können es mit jedem Restaurant aufnehmen!) sitze ich noch auf einige Gläschen erstaunlich guten Weißwein mit meinen Mitbewohnern auf unserem 20m² Balkon zusammen (der in alte Plastikwasserflaschen abgefüllte Wein stammt aus der kleinen Vinothek um die Ecke).
Il calcolo si basa su un costo netto di 220 euro al mese, cifra che consegnavo al mio padrone di casa all’inizio di ogni mese (a volte anche non prima della metà). Come solito a Catania, l’accordo è stato concluso oralmente (ovviamente per risparmiare alle autorità lavoro di ufficio).
La decisione di prendere quella stanza si è rivelata essere una delle migliori del mio soggiorno. Per partecipare realmente alla vita e alla cultura italiana (o meglio siciliana), si consiglia vivamente di stare con la gente del posto.
Mi alzo dalla sedia. Mi incammino sulla via del ritorno. Non più di quindici minuti. Nel centro di Catania, lì dove la vita vera e propria si svolge, i piedi sono il mezzo di trasporto più importante, gli autobus al massimo si usano per andare in spiaggia (decenni fa degli architetti visionari presero la decisione di separare il centro dalla costa con l’ausilio di un’invalicabile linea ferroviaria. Quindi, per chi volesse andare a rilassarsi in spiaggia, è necessario utilizzare le puntuali e regolari linee di autobus o acquistare una bicicletta per spostarsi verso la periferia con accesso al mare).
Poco prima del portone di casa passo anche dal mercato quotidiano, dove ogni giorno sono offerti i più freschi prodotti di tutti i tipi. Solitamente i prezzi dipendono dal piede con cui il venditore si è alzato la mattina. Può quindi accadere che in giornate di sole si possano comprare a due euro cento sardine appena pescate – tuttavia, il successivo “turista” che indossa calzini da tennis e sopraggiunge ciabattando nei suoi sandali logori può dover sborsare una tassa di soggiorno maggiorata del duecento percento.
Dopo una bella scorpacciata di pesce (anche la mensa è sicuramente da raccomandare agli studenti; a 1,80€ si può avere un pasto completo con un primo e un secondo in grado di competere con pizze servite al ristorante), sto seduto davanti a un bicchiere di vino bianco singolarmente buono insieme ai miei coinquilini sul nostro terrazzino da 20mq (vino che proviene dalla piccola enoteca all’angolo imbottigliato in vecchie bottiglie di plastica).
Wir haben uns noch entschlossen später noch auf den „Piazza Teatro“ zu schauen – der Treffpunkt schlechthin unter den Studenten Catanias. Im Sommer ist jeder Quadratmeter ausgefüllt. Bier (zugegeben, es ist nicht das gute Augustinerbier von zu Hause) lässt sich in den angrenzenden Bars für einen Euro erwerben. Allerdings ist darauf zu achten, immer Kleingeld dabei zu haben. Ein erfolgversprechendes Marketingmodell, dessen Sinn mir leider noch nicht erkenntlich geworden ist, schreibt den catanesischen Barbesitzern vor, so gut wie kein Wechselgeld zu besitzen. So kommt es durchaus vor, dass auf einen Zwanzig-Euroschein nicht herausgegeben werden kann.
Ein Jahr im Süden Italiens stellt vor so manche Herausforderung. Es wäre sicherlich der einfachere Weg gewesen, ein Auslandsjahr in Norditalien zu verbringen, in Mailand, Turin oder Florenz. Meinen Erfahrungen nach kommen dort Mentalität und Lebensweise der Menschen denen aus München, meiner Heimatstadt, sehr nahe.
Wer jedoch das unverfälschte Italien spüren und schmecken will, einige Abenteuer durchleben möchte und sich für einige Zeit voll auf eine neue Kultur einlassen kann, der wird nur sehr ungern von dieser Insel mit seinen Menschen wieder Abschied nehmen. Ich für meinen Teil habe dort viele wunderbare Personen getroffen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.
Ciao mbaruzzi!
Abbiamo deciso di andare a dare un’occhiata a Piazza Teatro, il punto d’incontro per eccellenza degli studenti di Catania. In estate ogni metro quadrato è pieno zeppo. Si può acquistare birra (okay, non la buona birra agostiniana di casa) a un euro nei bar adiacenti. Senza dubbio è bene assicurarsi di avere appresso degli spiccioli. Una promettente strategia di marketing, il cui senso non mi è ancora del tutto chiaro, impone ai baristi catanesi di non avere mai il resto. Per cui è del tutto possibile che una banconota da venti euro possa non essere cambiata.
Un anno nel Sud Italia presenta parecchie sfide. Sarebbe stato sicuramente più semplice passare un anno all’estero nel Nord Italia, a Milano, a Torino o a Firenze. Nella mia esperienza la mentalità e lo stile di vita della gente lì sono molto vicini a quelle di Monaco di Baviera, la mia città natale.
Chi invece abbia voglia di provare e di gustare l’Italia genuina, desideri vivere qualche avventura e immergersi per qualche tempo in una nuova cultura, lascerà malvolentieri quest’isola e la sua gente. Per quanto mi riguarda, qui ho conosciuto persone meravigliose che mi sono arrivate dritte al cuore.
Ciao ‘mbaruzzi!
Si ringrazia www.parlamente .com
Modena
(Dorothea Nauenburg)
leggila...
Modena
(Bianca Waldau)
leggila...
Dresden
(Grazia Polizzi)
leggila...
Berlin
(Andrea Frasca Caccia)
leggila...
Nürnberg
(Giulia Ragusa)
leggila...
Berlin
(Daisy Timpanaro)
leggila...
Klagenfurt
(Maria Chiara Audino)
leggila...